Irland

 

Dreimal ist Oldenburger Recht:

Irlandflug 2010 hat endlich geklappt!

zuletzt geändert: 2018-Feb-14

Nach zwei vergeblichen Anläufen 2006 und 2007 haben wir diesmal Irland erreicht, wenn auch mit Hindernissen und Verzögerungen. Natürlich war auch das Wetter – wie meistens - daran beteiligt.

100516Himmelfahrtstour01Am Mittwoch vor dem Vatertag musste der Start wegen schlechten Wetters verschoben werden. Da sich die Wetterlage auch für die kommenden zwei Tage nicht wesentlich ändern sollte, verschoben wir den Start auf Sonntag, den 16.Mai. Das gab zumindest auch unseren beiden Piloten Uwe W. und Wolfgang noch zwei Genesungstage, um ihre Erkältung zu kurieren. Doch am Samstag meldete sich kurzfristig  Bernhard mit hohem Fieber ab. Jetzt waren wir nur noch zu siebt.

Das Wetter am Sonntag war gut und so starteten wir Richtung Frankreich, wo wir über Nacht in Calais bleiben wollten, 100516Himmelfahrtstour03da uns eine weitere Wetterfront vorausgesagt wurde. Die Strecke über Holland ist uns ja zu genüge vertraut, so dass Uwe W. sich einen anderen Flugweg vornahm, der zwar etwas länger war, aber dafür herrliche Eindrücke von der Küste Hollands hinterließ. Kurz vor Antwerpen hörten wir die Besatzung der EIMF in einer Flughöhe von 6 500 Fuß auf dem Weg von Jersey zurück nach Wilhelmshaven. Calais selbst machte keinen sehr interessanten Eindruck auf uns, die meisten Menschen sind hier auf der Durchreise, andere haben mehr oder weniger legal versucht, sich ihnen in Richtung England anzuschließen. Unterkunft und Verpflegung waren gewöhnungsbedürftig. Den abschließenden Schlenderschluck nahmen wir auf Jans und Mikes Zimmer ein.

100517Himmelfahrtstour04Am nächsten Morgen sah es wettermäßig zunächst nicht sehr ermutigend aus. Hatte unser Wetterberater Sigi Soika sich etwa geirrt? Doch es dauerte nicht allzu lange und die Sonne riss den Hochnebel förmlich auseinander und ein strahlender Tag begrüßte uns auf dem Flugplatz, wo wir gleich unsere drei Flieger (Piaggio, Piper, Cessna) überprüften, die Schwimmwesten anlegten und das Gepäck verstauten. Auf dem Flugplatz merkte man dem Personal deutlich an, dass es in der letzten Zeit nicht sehr gefordert wird. Wir waren wohl ohnehin die einzigen Gäste.

100517Himmelfahrtstour05Der Flug Richtung Swansea – Südwestengland -  führte 40 Meilen über Wasser Richtung Lydd. Nach dem Start konnte man schon die Kreideküste von Dover erkennen. John hatte als alter Militärpilot natürlich auch ein Auge für die „feindliche“ Marine, der er natürlich einen „freundschaftlichen“ Besuch abstatten musste. Wenn nicht die Vulkanasche gewesen wäre, hätten wir in aller Ruhe die uns bekannte Südwestküste mit den vielen Badeorten, den vielen Schiffsliegeplätzen, den unendlich großen Campinganlagen und die dahinterliegenden gelben Rapsfeldern angeschaut. 100517Himmelfahrtstour06Doch da meinte die junge Fluglotsin, dass wir uns geradewegs auf eine Ärea zu bewegten, die vom Boden bis in eine Höhe von 28 000 ft wegen der Vulkanasche gesperrt war. Das obwohl kaum eine Wolke am Himmel zu sehen war! Wir haben uns dann von der Dame verabschiedet, die Flugrichtung geändert und eine andere Funkfrequenz aufgesucht, wo man uns über die Asche nichts zu sagen hatte. Wir konnten allerdings mithören, dass der Luftraum über Holland und Belgien gesperrt war. Nun, da wollten wir ja auch nicht hin und so fanden wir uns dann alle in Swansea zum Zwischenstopp wieder ein.

100517Himmelfahrtstour07Da unser Wettermann eine weitere Front westlich von Irland vorausgesagt hatte, wollten wir doch recht zügig die letzte Etappe nach Kerry Airport antreten. Von der flachen Ostküste geht es vorbei am Flugplatz Waterford, auf dem wir 1998 schon zwischengelandet waren, in die hügelige Westseite der Insel mit den berühmten „fünf Fingern“, die wir am nächsten Tag umfliegen wollen. Noch gerade vor Eintreffen der ersten Regenwolken sind alle drei Maschinen wohlbehalten gelandet. Wir werden herzlich von Sheila Moran begrüßt, mit der wir schon etlichen Emailverkehr anläßlich unseres Besuches hatten. Neben dem geforderten „General Aviation Report“ waren ja aufgrund des späteren Abfluges noch etliche Telefonate und Emails erforderlich, so dass man sich eigentlich schon sehr bekannt vorkam. Das galt allerdings auch für die anderen Flugplätze. Sheila organisierte für uns neben dem üblichen Ablauf auf dem Flugplatz, auf dem auch Ryan Air regelmäßig verkehrt, das Taxi und die Unterkunft in Killarney. Sie war uns ebenfalls eine große Hilfe, als wir am nächsten Tag Werkzeug für eine kleine Reparatur benötigten. Die Pension, in der wir übernachteten, hat uns sehr zugesagt, ziemlich modern, neu renoviert, wird von vielen Touristen gebucht – u.a. war am nächsten Tag eine deutsche Radlertruppe eingekehrt. Schnell wollten wir, nachdem wir die Zimmer belegt und wir uns frischgemacht hatten, das erste irische Guiness trinken. John lud uns zum ersten Bier in einen urigen Pub ein. Am Abend gab es dann in der Pension den obligatorischen Rotwein. Dazu spendierte Hermann den mitgebrachten Käse aus eigenem Anschnitt.

100517Himmelfahrtstour08Die Wetterfront war nun doch an den Bergen hängengeblieben und hatte uns einen weiteren Tag in Killarney beschert. Während Wolfgang und Uwe zum Flugplatz fuhren, um nach der EGNI zu sehen und einen erforderlichen Testflug zu machen, haben sich die anderen einer „Kerry-Ring-Tour“ per Bus angeschlossen. Leider war das Wetter ihnen nicht gnädig, so dass sie nicht viel von den Bergen wahrnehmen konnten. Ein gemeinsames Abendessen  in der Stadt ließ den Tag ausklingen mit der Hoffnung, am nächsten Tag die geplante Route über Galway nach Dublin fliegen zu können.

100518Himmelfahrtstour09Das Wetter am nächsten Tag war nicht sehr Erfolg versprechend und erst am Nachmittag konnten wir mitten über die Insel, dem Shannon River entlang bei dann immer besserem Wetter den Flug nach Weston Airport  antreten. Der etwas komplizierte Anflug zwischen dem Internationalen Flugplatz von Dublin und zwei militärischen Sperrgebieten bedarf sorgfältiger Planung und genaue Navigation. Dieser Platz hat sich seit 1998 sehr zu seinem Vorteil verändert. Neben der neuen Landebahn gibt es jetzt auch ein neues Flughafengebäude mit einem gemütlichen Restaurant, wo uns ein deutschsprechender Libanese - der früher in Bremen gelebt hat - das erste Bier reichte, sich auch um ein Taxi und Unterkunft in Dublin bemühte.

100518Himmelfahrtstour10Mitten in Dublin lag unser Hotel, in dem Wolfgang noch einen guten Ãœbernachtungspreis aushandelte. Dann ging es auf die Meile, um zu schauen und einen Pub für ein weiteres Bier zu finden. Zum Schluss wurde auf Johns und Hermanns Zimmer der letzte Schluck auf irischem Boden genommen, denn früh ging es am nächsten Morgen zum Flugplatz, um die Heimreise über England und Holland anzutreten. Am Flugplatz haben wir uns herzlich von dem Personal verabschiedet, das uns sehr behilflich war, zuletzt mit einer Starthilfe für die EGNI. Leider war Agnes – eine gebürtige Allgäuerin, die vor vier Jahren eigentlich für ein Jahr auf die Insel ging  – nicht mehr anwesend, die während der gesamten Planungsphase unsere Ansprechpartnerin war. Ihr haben wir für das neue Flughafengebäude ein gerahmtes Bild mit der ELEV über der Adria hinterlegt , für das sie sich einige Tage später noch telefonisch bedankt hat.

100518Himmelfahrtstour11Das Wetter über der irischen See war nicht so optimal wurde aber über dem Festland immer besser. Bei dann bestem Wetter landeten wir gemäß Flugplan auf einem kleinen Flugplatz – Old Buckenham  - und unplanmäßig in Cambridge. Nach kurzer Klärung ging es dann von beiden Flugplätzen über die Nordsee zurück nach Wilhelmshaven, womit  wir dann mit 13 ½ Flugstunden für die ELEV und jeweils 17 Flugstunden für die EGNI und die EMXG  in 5 Tagen unser Oldenburger Recht eingefordert hatten.