Lucca

 

Im Norden der Toscana

zuletzt geändert: 2018-Feb-14

 

150811DEAXTLucca516Von Portoroz nach Lucca: Der Adriastrand von Bibione

150728SatellitenwetterFlieger brauchen ein Ziel und Lucca sollte unser diesjähriges Ziel sein, nicht weit von Pisa entfernt. Uwe hatte die Landebahn entdeckt, als er sich im Frühjahr 2014 aus einem Reisebusfenster heraus die schöne Landschaft anschaute. Neugierig geworden, war die Planung für den Sommer 2014 schnell erledigt: Luftfahrtkarten ordern, mit dem Landeplatz telefonieren, Routing festlegen, Striche ziehen, Flightlogs erstellen und ...  feststellen, dass das Wetter sich gegen uns entschieden hat. 2014 war’s also nichts mit der Sommertour nach Lucca.

Frohgemut machten wir uns ein Jahr später an die Auffrischung der Planungen, erneute Kontaktaufnahme mit dem Landeplatz [AVGAS available?], Tripkit erneuern, Routing festlegen, Flightlogs aktualisieren und ... feststellen, dass das Wetter sich gegen uns entschieden hat. Eine labile Wetterlage lag tagelang felsenfest über Südskandinavien und führte bei stürmischem Wind Wolken und Regen aus dem Norden zu uns.
Doch diesmal behielten wir Nerven, planten den Flug über Belgien und Frankreich westlich an den Alpen vorbei, wollten am Mittwoch, dem 29. Juli losfliegen und stellten betroffen fest, dass die Frankreichroute ebenfalls “dicht” war: Aufliegende Wolken zwischen St. Etienne und Lyon, marginale Sichten. Doch am Freitag, dem 31. Juli, klärte sich alles auf und wir konnten los.

150811DEAXTLucca009Von Mariensiel [EDWI] huschten wir in einem Rutsch nach Straubing [EDMS], tankten dort, checkten noch einmal das Wetter und entschieden uns für die Steiermarkroute über die Alpen in Richtung Villach und weiter nach Portoroz [LJPZ].
Westlich des Traunsees kletterte die D-EAXT brav und kontinuierlich auf gut 9.000 ft, bald darauf gingen wir on Top über eine 5/8 Cumulusschicht auf 11.000 ft.

150811DEAXTLucca026Die Wolkenlücken ließen immer wieder traumhafte Blicke auf die Berge zu. Über Niederöblarn und an Villach vorbei flogen wir auf die Karawanken zu, wo wir die österreichisch-slowenische Grenze am Pflichtmeldepunkt NIPEL bei Jesenice querten. Dort gab uns das nach Südosten führende Savetal die Gelegenheit unter die Ceiling zu gelangen und in 7000 ft die julischen Alpen südwärts zu überfliegen. Über die Meldepunkte PE1 und PE2 gelangten wir an die Adriaküste.

150811DEAXTLucca060Dieser folgten wir bis nach Piran [PN1] und von dort über die Salinen nach Portoroz [LJPZ]. Am Flugplatz erwartete uns diesmal nicht das Follow-Me-Mofa, sondern dessen hochmoderner Nachfolger:

150811DEAXTLucca096Vom Vorfeld wird man von einem E-Cart samt Gepäck abgeholt, die Staff-Mitglieder sind ungemein geduldig und einem Small-Talk auf italienisch oder englisch nicht abgeneigt.
Dieselbe Freundlichkeit bei der Abfertigung im Terminal: Ein Hotelzimmer in Piran wird telefonisch gebucht und sogar der Transport dorthin wird von der Flughafengesellschaft arrangiert. Das lässt Erinnerungen an das Fliegen in den USA wach werden.

150811DEAXTLucca113Am kommenden Tag, dem 1. August 2015, ging es um 9.30 Uhr zurück zum Flugplatz, die Temperaturen waren schon so früh sehr hoch. Für den Nachmittag waren einzelne Gewitter über dem Appenin vorhergesagt, da wollten wir vorher bis nach Lucca gekommen sein. Nach dem Auftanken und der Flugplanaufgabe durften wir direkt von der 33 starten und über PN1 auf die Adria mit dem Meldepunkt VICKY zusteuern. Die italienische Küste erreichten wir bei Grado. Nun folgten wir brav in 1000ft der Küstenlinie nach Venedig und schließlich bis Chioggia.

150811DEAXTLucca134Durch die CTR von Bologna wurden wir per Radar-Frequenz geführt, von dort wurden wir an Firenze-Radar übergeben, als wir über Imola hinweg inbound FRZ-VOR flogen. Ãœber dem Appenin, nördlich von Montecatini, mussten wir eine Ehrenrunde drehen: “Orbit right hand”, um den Verkehr in der Firenze-FIR nicht zu stören, anschließend konnten wir uns bei Pescia in die breite Ebene zwischen dem Appenin und den Pisaner Bergen fallen lassen.

150811DEAXTLucca141In Lucca baten wir einen italienischen Piloten, ein Foto von uns und der Piaggio zu machen, freundlicher Weise nahm er uns anschließend vom Flughafen mit in die Altstadt, wo wir prima Bed&Breakfast-Zimmer in der Nähe des alten Amphitheaters gebucht hatten. Besonders Uwe war froh, dass die Dame an der Rezeption gerne Englisch sprach, Thomas hingegen versuchte sich mit seinen Italienischkenntnissen durch die Stadt zu schlagen.

150811DEAXTLucca154Lucca hat eine vollständig erhaltene Wallanlage aus der Renaissancezeit und der gesamte Altstadtbereich ist sehr angenehm ruhig und sehenswert, obgleich auch hier zahlreiche Touristen vor allem die Haupteinkaufsstraße ‘Viafillungo’ durchströmen. Da Lucca in einer Ebene liegt und der Autoverkehr in der Innenstadt stark eingeschränkt ist, ist das Fahrrad zum Hauptverkehrsmittel avanciert.

150811DEAXTLucca174Die folgenden drei Tage waren wir mit dem Mietauto unterwegs in die südliche Toscana: Erste Station war Volterra, anschließend fuhren wir an Siena vorbei nach Asciano und weiter durch die Crete Senese bis nach San Giovanni d’Asso, wo wir langjährige italienische Freunde besuchten, die sich mittlerweile dort niedergelassen haben.
Auf der Rücktour schauten wir uns Siena an - immer wieder schön und abgesehen von Rom Thomas’ Lieblingsstadt. Zum Ãœbernachten wählten wir Greve in Chianti, mitten zwischen Siena und Florenz gelegen.

150811DEAXTLucca229Florenz war unerträglich voll und ebenso heiß. Die Lage im Talkessel ließ die Hitze über der Stadt stehen, sodass wir es nicht allzulange dort aushielten. Selten so viele Gruppen asiatisch aussehender Italiener  mit  - sagen wir einmal: gewöhnungsbedürftigen -  Kopfbedeckungen angetroffen.

150811DEAXTLucca253Der Rückflug am Mittwoch führte uns wieder über Portoroz, diesmal nur zum Auftanken. Östlich an Maribor vorbei wählten wir diesmal eine flachere Alpenpassage, da immer noch extrem hohe Temperaturen herrschten und wir unter diesen Bedingungen nicht wieder bis auf 10.000 ft steigen wollten. In Krems [LOAG] übernachteten wir ein letztes Mal auf dieser Tour, wieder B&B: “Nur 10 min zu Fuß vom Flugplatz entfernt”. Und tatsächlich, nach nur 25 min waren wir schon dort!

150811DEAXTLucca283Den Rückflug nach Mary [EDWI] unterteilten wir in zwei Etappen: Zunächst querten wir Tschechien östlich von Prag und tankten in Schönhagen [EDAZ], anschließend ging es strikt auf Nordwestkurs fast auf einer geraden Linie nach Mariensiel.
Sechs Tage waren wir insgesamt unterwegs; wir sind etwas mehr als 13 Flugstunden in der Luft gewesen.

 

 

Noch einige Fotos

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