Tour de France

 

Ein Bericht über die ‘kleine’ Sommertour 2008

Giro d’ Italia?  oder  Tour de France!

zuletzt geändert: 2018-Feb-13

 

tourdefrance0102Um es gleich vorwegzunehmen: Es wurde die Tour de France.

Der Grund ist auf dem nebenstehenden Satellitenbild gut zu erkennen:

Die Alpenrouten waren über das gesamte zur Verfügung stehende Zeitfenster hinweg ‘dicht’.

Doch nun lieber der Reihe nach: Geplant und von langer Hand vorbereitet war ein ausgiebiger Giro d’Italia. Die Adria wollten wir abfliegen, und zwar zunächst an der östlichen, also der kroatischen Küste, in Tivat landen und dann über das Meer hinweg nach Brindisi. Die Meeresenge von Messina hätten wir sehen wollen und auch Sorent, um über Neapel hinweg nach Siena und Venedig zu fliegen. Das alles haben wir nun auf das Jahr 2009 verschieben müssen: Einerseits schade, aber: Italien, wir kommen.

TourDeFrance0202Das Ganze war für vier Personen geplant, und zwar mit der Piggi. Doch nachdem zwei  Mitfluginteressierte absagten und ein weiterer Mitflieger erst kurzfristig hinzugekommen und wenig später aus verständlichen, persönlichen Gründen auch wieder abgesprungen war, nahmen wir zu dritt die D-EGNI, unsere PA 28, und wählten statt der Italienroute (schlechtes Wetter blockierte die Alpenpassage) eine wunderschöne Alternative.

TourDeFrance0302Montag, 14. Juli 2008
Erstes Etappenziel unserer Tour de France sollte nun Troyes sein. Vier Stunden waren für die D-EGNI bis dorthin errechnet, geschafft hat sie es in 3h 57min! Die Landung war ... nun ja, ähemm, also ....  Thomas, es geht auch besser!
Troyes entpuppt sich als sehenswert; allerdings reicht ein halber Tag, um sich in dem Zentrum zurechtzufinden und wesentliche Eindrücke zu sammeln. Die Kathedrale trägt ein gotisches Außenkleid, doch da sie zu unserem Besuchszeitpunkt geschlossen war, konnten wir nicht überprüfen, ob das Innere dem äußeren Eindruck gerecht wird.

Dienstag, 15. Juli 2008
TourDeFrance0502Am kommenden Morgen flogen wir zu einem kurzen Tankstopp zunächst nach Bourges, allerdings ohne dass wir uns die Stadt näher anschauten. Kurz darauf waren wir auch schon wieder in der Luft, um die Loire flussabwärts zu erkunden. Ziel: Saumur!
Und natürlich wollten wir alle erkennbaren, bekannten und weniger bekannten Loireschlösser aus der Luft anschauen.

TourDeFrance0602Bedauerlicherweise gibt es an nämlichem Fluss auch mehrere Atomkraftwerke, deren Annäherung wir tunlichst vermieden.
Im Anflug auf Saumur meldete sich zunächst niemand. Bei der in diesem Falle üblichen  Air-to-Air-Communication meldeten sich dann aber die Fallschirmspringer, die sich auch nach unserer Landung als einzig aktiver Teil auf diesem Platz erwiesen.

TourDeFrance0802TourDeFrance0702

 

Da es für uns    - ohne hinreichende Französischkenntnisse und ohne Kontakte -  auf diesem verlassenen Platz nicht einladend aussah, flogen wir kurz entschlossen weiter flussabwärts bis nach Ancenis. Eine sehr gute Entscheidung, dieser Platz sei allen empfohlen: Freundlich, hilfreich in der Quartiersuche, pilotennah.

TourDeFrance0903

TourDeFrance1602

Mittwoch, 16. Juli 2008
Die EGNI hat heute Ruhetag, ihre Dreimannbesatzung jedoch nicht. Wir fahren mit einem Mietauto nach Nantes. Der Intercity-Stadtrundfahrt-Express macht zwar schlapp, aber Ersatz ist schnell zur Stelle. Nantes hinterlässt allerdings erst zu Fuß einigermaßen Eindruck, insgesamt war dies auf unserer Tour die Stadt, die uns am wenigsten beeindruckt hat. Das soll nicht heißen, dass die Kathedrale und die Burganlage spurlos an uns vorüber gegangen wären, aber andere Eindrücke auf dieser Tour waren doch stärker.

Donnerstag, 17. Juli 2008
TourDeFrance1002Empfehlungen ortsansässiger Piloten folgend flogen wir zunächst an die Küste: La Baule war unser Zielflugplatz, knapp 40 min von Ancenis entfernt. Auch dort gab es Kommunikationsprobleme, wieder einmal mit den Fallschirmspringern! Es passt wohl nicht zusammen: Menschen, die fliegen wollen, und solche, die ein intaktes Flugzeug ohne Not verlassen wollen. Aber was wären letztere ohne die Piloten?

TourDeFrance1102TourDeFrance1702

 

Also schnell wieder weg von LaBaule. Ziel diesmal sollte ein Abfliegen des Loir (Achtung!!! Der Loir! Nicht verwechseln mit der Loire!) sein, die Annäherung an das eine oder andere Schloss ergab letztendlich jedoch ein Abfliegen der Sarthe.

TourDeFrance1202Nach der Landung in Rouen  - unkomplizierte Kommunikation mit Rouen Approach -  blieb noch viel Zeit zur Stadterkundung.
Rouen machte zunächst einen unattraktiven Eindruck, allerdings änderten wir nach einem ausgiebigen Stadtbummel sehr, sehr schnell und nachhaltig unsere Ansicht: Rouen ist ausgesprochen attraktiv und verführt zu wiederholtem Besuch!!!

Freitag, 18. Juli 2008
TourDeFrance1402Von Rouen aus wollten wir in Richtung Metz fliegen und diese Stadt erkunden. Leider ist der nichtmilitärische Platz von Metz sehr weit außerhalb der Stadt gelegen, sodass wir es vorzogen, Nancy anzusteuern. Der Anflug war wiederum unkompliziert, auch zeigte sich das Personal am Flugplatz behilflich bei der Hotelsuche (leider etwas gehoben im Preis). Nancy ist sehenswert, allerdings reicht unserer Ansicht nach ein einmaliger Besuch. Das soll nicht abwertend gemeint sein, aber Rouen und auch unser nächstes Ziel, Gent, sind doch deutlich interessanter.

Samstag, 19. Juli 2008
Bei niedriger Ceiling, aber gut fliegbar, steuerten wir ein altbekanntes Ziel an: Kortrijk. Viele Male schon sind wir hier gewesen, allerdings haben wir diesen Platz immer nur als Tankstopp genutzt. Diesmal blieben wir hier über Nacht: Das Hotel direkt am Platz; Gent ist per Bahn gut zu erreichen. Und was für eine Stadt: Gent lohnt sicher für ein langes Wochenende und mehr. Als wir da waren, befand sich die Stadt in organisiertem Aufruhr: Stadtfest mit vielen Bühnen, professionell organisiert, Menschen in allen Gassen, dennoch keine Hektik. Merken: Gent ist ein Wochenende Wert.

TourDeFrance1802TourDeFrance1902

 

Sonntag, 20. Juli 2008
Frühes Aufstehen, denn die Meteorologen haben uns ein etwas knappes Zeitfenster für den Rückflug nach Mariensiel vorhergesagt. Letztendlich war es aber nicht so schwierig: Typisches Rückseitenwetter mit kräftigen, ausgedehnten Schauern, die aber gut zu sehen und zu umfliegen waren, das ganze zwischen 1500 und 2000 ft.

Fazit
Klar: Der Giro d’Italia mit der Piaggio wäre uns lieber gewesen. Doch die Tour de France hat uns einiges neu sehen lassen und mit ganz wenigen Ausnahmen war diese Tour sehr eindrucksvoll und erholsam.
Zwei kleine Seitenhiebe: Das Preisniveau in allen französischen Stationen war   - wie sagt man es am besten? -  touristenfeindlich. Und  in Frankreich tut man gut daran, die Landessprache zu beherrschen. Anderen Sprachen - Englisch zum Beispiel - wird bisweilen ignorant bis unhöflich begegnet.